Unsere Kontaktpersonen in Sumy berichteten von großen Einschränkungen des alltäglichen Lebens. Der Geschäftsführer der Gesellschaft Felicitas und unsere Dolmetscherin Svetlana arbeiten ausschließlich online mit den Studierenden. Das bedeutet im Fall von Svetlana, dass sie von Montag bis Sonntag arbeitet. Einen freien Tag hat sie kaum.  2-3 Mal täglich gibt es Fliegeralarm, allerdings ist Sumy nicht das Ziel, sondern der Beschuss erfolgt vorrangig im Norden des Oblast Sumy. Die Bevölkerung sucht seltener die Schutzräume auf. Es gibt einen großen Mangel an Kraftstoff, manche warten tagelang, um zu tanken. Der Preis hat sich ca. verdreifacht. In einzelnen Geschäften gibt es Lebensmittel zu kaufen zu doppelten bis dreifachen Preisen. Es gibt keine staatliche Preisregulierung. In den Apotheken werden überteuerte Medikamente verkauft. Beschäftigte in den Behörden und staatlichen Einrichtungen werden bezahlt und auch die Mitarbeiterinnen in der Schule erhalten ihre Gehälter. Dennoch reicht das Familieneinkommen nicht zum Leben aus, da es viel Arbeitslosigkeit und keine weitere Unterstützung gibt. 

Die Mitarbeiterinnen und die Schulleiterin halten online und per Telefon Kontakt zu den Familien. Derzeit sind nur drei Mitarbeiterinnen nicht in Sumy. Der Fahrer wurde beurlaubt. Die Schule will sobald es möglich ist, wieder öffnen. Derzeit ist es nicht erlaubt, da es keinen Schutzraum gibt. Einige Familien haben Angst, ihre Kinder in die Schule zu schicken. Manche der Familien sind nach Deutschland geflohen und wurden u.a. in den Wichernwohnstätten in Frankfurt/O. aufgenommen. Tatjana Bondar macht keine Hausbesuche schon seit Beginn der Corona-Pandemie, steht aber in telefonischem Kontakt und berät sie.

Unter diesen Bedingungen ist es für unser Projekt wichtig, dass wir die Mitarbeiter halten. Ein ganz großes JA sagen wir zu der Frage, ob alles weiter gehen soll. Auch dafür sind weitere Spenden herzlich willkommen. Die Mitarbeiter sollen einigermaßen von ihrem Gehalt leben können und sich weiter so engagiert wie bisher für die Förderung der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen mit geistiger Behinderung einsetzen.